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19.03.2019 Lecksuche

Das DNI System: eine strategische Investition für das Energiemanagement

Was ist die intelligente Füllstandsanzeige (DNI)? Wie misst sie den Energieverbrauch und verwaltet thermodynamische Anlagen?

Interview mit Emilie Kugener, Corporate & Web Communication Managerin bei Climalife, Florian Willerval (Matelex – Entwicklungs- und Anwendungsleiter) und Marion Lazzarotto (Matelex – Marketing & Business Development für vernetzte Produkte).

Wie ist das DNI System entstanden?

M. L. : Als Gründer von Matelex arbeitet Herr Anquetil schon immer in der Kältebranche. Als die F-GAS I in Kraft getreten ist, wurde ihm klar, dass es keine echte Lösung für die Leckerfassung gibt, diese Vorschrift aber eine Reduzierung der Emissionen erfordert. Angesichts der hohen Leckrate der Kälteanlagen und des Wunschs, Anlagenbetreiber und -eigentümer bei der Reduzierung ihrer ökologischen Auswirkungen zu unterstützen, hat er sich daher dafür entschieden, seine Erfahrungen mit Kältetechnik und seine Kenntnisse der Erwartungen von Interessengruppen in der Kältebranche bei der Entwicklung des DNI zu nutzen: die intelligente Füllstandsanzeige. In der Folgezeit wurde das DNI im Rahmen seiner Verbreitung kontinuierlich weiterentwickelt, um direkte und indirekte Treibhausgasemissionen zu senken.

Wie ist die Entwicklung abgelaufen?

F. W. : Nach den ersten Entwicklungen im Jahr 2008 wurde das System 2009 patentiert. Die ersten hergestellten DNI wurden dann 2011 installiert. Sie wurden seitdem kontinuierlich verbessert. Das gilt vor allem für die Konnektivität mit der Online-Benutzeroberfläche von Sentinelle.

Im Oktober 2017, unter dem Impuls von Christophe Morote (Aktivitätsdirektor Climalife Frankreich), schloss sich Matelex der Dehon-Gruppe an, um die eigene Entwicklung zu fördern. Es wurden neue Produktionskapazitäten aufgebaut, um der wachsenden Nachfrage in Frankreich und im Ausland gerecht zu werden. Heute werden die Produkte von Matelex zu 100% in Frankreich hergestellt.

Welche Kunden waren zuerst überzeugt?

M. L.: Die ersten Kunden waren die Eigentümer von Kälteanlagen wie Carrefour oder Auchan. Die Kälteanlagenbauer, die für die Wartung der Kälteanlagen zuständig sind, wurden von Beginn an in diesen Ansatz einbezogen. Dazu erfassten sie die Anforderungen vor Ort und installierten das DNI System selbst, so dass sie die neuen Funktionalitäten in Zusammenarbeit mit Gérald Anquetil testen konnten.

Inwiefern ist das ein Produkt, das die Energieeffizienz fördert?

F. W. : Das DNI wirkt sich auf zwei Arten von Emissionen aus: direkte Emissionen aufgrund der Undichtigkeiten und indirekte Emissionen durch den Energieverbrauch. Was die Energie betrifft, so wirkt das DNI auf zweierlei Weise.

DNI ermöglicht einerseits, den Füllstand des Kältemittels im Behälter in Echtzeit zu erfahren und so eine ausreichend große Füllmenge sicherzustellen. Denn wir wissen inzwischen, dass eine Anlage, die nicht genügend gefüllt ist, mehr Energie verbraucht. Andererseits ermöglichen die beiden Energiemodule auch eine Senkung des Stromverbrauchs der Kälteanlage.

Das Energiemodul berechnet einen realen COP unter Berücksichtigung des Verbrauchs des oder der Kompressor(en), aber ebenso den Verbrauch der Kondensatorlüfter oder auch der Pumpen für indirekte Kreisläufe. Damit kann der Enthalpiezyklus in Echtzeit überwacht werden. Mithilfe dieser Daten und in Verbindung mit den über die Sentinelle-Schnittstelle verfügbaren Analysetools wie der Kompressorstartfrequenz kann das DNI über geänderte Energiedaten informieren, aber auch inkonsistente Daten erfassen, um die Einstellungen der Anlage zu optimieren.

Schließlich ermöglicht das schwimmende HP-Modul je nach Außentemperatur eine Veränderung des Hochdruck-Sollwerts, um die
Drehzahl der Kondensatorlüfter anzupassen. Damit wird darauf abgezielt, den Energieverbrauch der Anlage um 15 bis 20 % zu senken. Dieses Modul ist in Frankreich übrigens für CEE-Prämien (CEE = Energiesparzertifikate) zugelassen.

Welche Entwicklungen können wir in naher Zukunft erwarten?

M. L. : Seit der Übernahme durch die Dehon- Gruppe wurde die Entwicklung von Matelex von dem Willen getragen, die wachsenden Marktbedürfnisse durch die Nutzung der globalen Präsenz unserer Gruppe zu befriedigen. Das macht für die Dehon-Gruppe Sinn, da sie mit ihren Lösungen dazu beitragen will, die Umweltbelastung durch Kälteanlagen zu reduzieren.
Das umfasst auch die Kältemittelumstellung, die Leckerfassung und das Energiemanagement von Anlagen.
Heute entwickeln wir unser DNI und ihre Module weiter und erhalten genug Feedback aus der Praxis. Eine große Supermarktkette in Frankreich hat zum Beispiel in den letzten drei Jahren mit dem DNI in seinen Anlagen eine 70 %ige Reduzierung der Leckagen erreicht.
Neben der Dichtheitsprüfung von H-FKW-Anlagen und damit der Einsparung von Kältemittel bewegen wir uns auf eine globale Optimierungslösung für die Anlagen zu. Obwohl die Kosten für die Kältemittel beispielsweise bei CO2 geringer sind, können Echtzeit-Überwachung und Alarme die Anlagenleistung verbessern, Ausfälle verhindern und damit das Risiko einer kostspieligen Betriebsunterbrechung minimieren.

Kurz gesagt: Welchen Vorteil bietet die Lecksuche mit der indirekten Methode gegenüber der direkten Methode?

F. W. : Mit der indirekten Methode können zunächst die gesetzlichen Verpflichtungen für Anlagen mit einer Menge von ≥ 500 t Äq. CO2 (EU-Verordnung Nr. 517/2014 „Fluorierte Treibhausgase“) erfüllt werden.

Außerdem ermöglicht das Verfahren, die Häufigkeit der Lecksuche zu halbieren, was eine echte Zeitersparnis bietet, da eine Lecksuche eine langwierige Angelegenheit ist. Ein weiterer Punkt bei der direkten Erkennung ist, dass ein Leck ein anderes Leck verbergen kann. Dann muss die nächste Erfassung oder der nächste Produktionsstopp abgewartet werden, um dies zu prüfen. Mit der DNI können Sie dank einer schnellen Neuberechnung über ein mögliches zweites Leck informiert werden.

Mit Vorrichtungen wie dem DNI, die den Bediener im Falle eines Lecks alarmieren, kann im Falle eines Lecks sehr schnell reagiert und Informationen über Leckrate und die gesetzliche Frist für ein Eingreifen übermittelt werden.

Weltweit sind bereits mehrere tausend DNI Systeme installiert worden (China, Spanien, Frankreich, Italien, Ungarn, Deutschland, Belgien, Tunesien, Marokko, Rumänien etc.).

Mehr Infos unter: Matelex