Ein innovatives Leckageerkennungssystem zur optimalen Leckagekontrolle
Die durch die F-Gas-Verordnung II vorgeschriebenen Quotenreduzierungen verfolgen das Ziel, die Verwendung von Kältemitteln mit hohem GWP zu verringern, und haben einen starken Einfluss auf die Verfügbarkeit des R-404A. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen Carrefour, das sich sehr stark dafür engagiert, die Auswirkungen seiner Aktivitäten auf die Umwelt zu verringern, eine Kampagne gestartet, um die Anlagen mit intelligenten Füllstandsanzeigen (DNI) auszurüsten, mit denen eine Echtzeit-Überwachung der Anlagen möglich ist.
Das DNI ist ein Leckageerkennungssystem von Matelex, das über indirekte Messungen funktioniert und selbst ein kleines Leck erkennen kann. Außerdem können mit dem DNI die Energieleistungen der Anlage überwacht und die Energieverbräuche dank des Energie- und gleitenden Hochdruckmoduls gesenkt werden.
Wird ein Leck durch das DNI erkannt, erfolgt sofort eine Weiterleitung der entsprechenden Daten über die Web-Benutzeroberfläche, die Sentinelle heißt.
Cyril Coulange, Leiter des Verbrauchermarktes, sowie die Carrefour-Technikabteilung erhalten eine Alarmmeldung mit Angabe der betroffenen Kältezentrale, der geschätzten Leckrate, des entsprechenden t CO2-Äquivalents sowie der gesetzlich vorgeschriebenen Frist, innerhalb der ein Eingriff erfolgen muss.
Alle 3 Kältezentralen des Verbrauchermarktes in Givors sind mit diesem System ausgestattet, zu dem auch sogenannte „statistische“ Alarmmeldungen gehören, die bei einer auffälligen Füllstandsänderung im Vergleich zum normalen Anlagenbetrieb ausgelöst werden. Es werden auch Alarme für niedrige Tankfüllstände in Abhängigkeit der Kältemittel-Füllmenge parametriert. Bei einem Leck wird die mit der Wartung beauftragte Firma unverzüglich informiert, damit ein Eingriff schnellstmöglich erfolgen kann. Die Firma IFC, die zum Konzern Mondial Frigo gehört, kontrolliert die in Givors installierten DNI wöchentlich.
Umrüstung für den Erhalt der Anlage
Neben den DNI-Leckageerkennungssystemen, hat sich Carrefour dazu entschieden die Kältezentralen in Givors, die mit R-404A (GWP =3.922) betrieben wurden, auf R-448A (GWP =1.387) umzurüsten.
Die Kältezentrale für die NK, bestehend aus 6 halbhermetischen Bitzer-Kompressoren vom Typ 6F-40, war mit 1.300 kg des Kältemittels R-404A befüllt. Die TK wurde hingegen über eine Kältezentrale mit 4 Kompressoren (350 kg R-404A) des gleichen Modells wie bei der NK versorgt.
Komplettiert wird die Anlage durch 3 Copeland Scrollkompressoren vom Typ ZP30, für welche ursprünglich R-404A verwendet wurde und welche die Gärkammern versorgen. Seit mehreren Jahren beauftragt der Marktleiter Cyril Coulange den Serviceleiter der Firma IFC, Nicolas Charnay, mit der Wartung dieser Anlage.
Die Umrüstung dieser Anlage erfolgte im Februar 2018. Da die Kälteerzeugung für die Umrüstung ausgeschaltet werden musste, wurde sie nachts durchgeführt, um den normalen Geschäftsbetrieb nicht zu stören.
Eine solche Intervention bedarf einer detaillierten Baustellenplanung, einschließlich der benötigen Zeiten zum Ausräumen der Regalflächen und eines Lieferstopps für Kühl- und Tiefkühlprodukte, da die Kühlkammern gebraucht wurden, um den Inhalt der Regalflächen und Kühlvitrinen zu lagern.
Um die Vorbereitungszeit so weit wie möglich zu optimieren, wurden die Regalflächen nicht komplett befüllt. Es blieben nur die Produkte in den Frontreihen stehen. Trockeneisblöcke wurden in die Kühlmöbel gelegt und gewährleisteten die sichere Aufrechterhaltung der Temperatur. Zum Abschluss der Umrüstungsarbeiten nahm Nicolas Charnay die Einstellung des DNI vor. Um den Temperaturgleit des R-448A zu berücksichtigen, waren noch einige Anpassungen an der Danfoss-Steuertechnik, die zuvor auf das R-404A abgestimmt war, nötig.
Um in seinem umweltbewussten Handeln noch einen Schritt weiter zu gehen und den Energieverbrauch noch weiter zu senken, wurde die komplette Beleuchtung im Markt, wie uns Cyril Coulange erklärte, durch dimmbare LEDs ersetzt. So wurden sie vor den Marktöffnungszeiten auf 40 % eingestellt damit die Mitarbeiter bequem arbeiten können, ohne zu viel Strom zu verbrauchen.
Diese Neuerung erweist sich als sinnvoll, denn Cyril Coulange schätzt, dass der Stromverbrauch hierdurch um 15 % gesenkt werden konnte.
Nicolas Charnay und Cyril Coulange arbeiten seit mehreren Jahren eng zusammen und sind mit dem Ergebnis zufrieden, durch welches die Kältemittelverluste reduziert und somit die Kälteproduktion in Partnerschaft mit Climalife sicherer gemacht werden kann.
Aufbereitung
Nach der Aufbereitung eines Kältemittels sind die Eigenschaften und die Qualität des so behandelten Produkts mit denen eines neuen Kältemittels vergleichbar. Dieses ist der Unterschied zu einem Recycling, bei dem die Leistungen und die Qualität des recycelten Produkts nicht garantiert werden. Durch Aufbereitung des zurückgewonnenen Produkts stellt der Carrefour-Konzern die Verfügbarkeit des Kältemittels für sich sicher, um die über die Quoten der F-Gas-Verordnung geregelte Verfügbarkeit zu kompensieren.
Die Umrüstung
Geplant waren 3 Phasen für die Umrüstung, jeweils eine Phase für eine Zentrale. Die erste umzurüstende Zentrale war die Zentrale für die Normalkühlung, aus der 1.306 kg des Kältemittels R-404A entnommen und in 930 l-Behälter umgefüllt wurden. Die Arbeiten begannen um 15:00 Uhr und es wurden 3 Techniker benötigt. Die Anlage wurde anschließend mit dem Kältemittel R-448A befüllt, wobei IFC die Menge im Vergleich zur Erstbefüllung mit R-404A um 7 % erhöhte.
Danach wurde die Anlage für die Tiefkühlung umgerüstet und als Letztes folgte dann die Gärkammer. Nach Erstellung des Einsatz und Abfallbegleitscheins wurde die gesammelte Menge der Aufbereitung zugeführt, um die Wartung anderer Verbraucher- und Supermärkte sicherzustellen, die noch das Kältemittel R-404A verwenden. Insgesamt dauerten die Umrüstungsarbeiten 1 Woche.