Unabhängig vom Verfahren, ist und bleibt die Regelung der Temperatur ein absolutes Muss
Erfolgt die Umwandlung des „stillen“ Weins in Flaschen, kann sich das Degorgieren, d. h. die Entfernung der Hefe nach der Gärung, als heikel erweisen. Damit die Flaschen problemlos ohne zu große Verluste degorgiert werden können, wird die Hefe im Flaschenhals konzentriert und das Hefedepot bei – 20 °C durch Eintauchen des Flaschenhalses in ein Kältebad aus mit Glykol versetztem Wasser eingefroren. Beim Öffnen der Flaschen sind die Verluste an Wein und Kohlensäure minimal, da der Wein bei niedriger Temperatur nur wenig schäumt.
Die Gärung in Tanks ist ein viel schnelleres Gärverfahren, aber auch sie erfordert eine präzise Regelung der Weintemperatur. Nicolas Quiles, Technischer Leiter und Önologe bei Rivarose erklärt hierzu: „Über die Temperatur können wir den Gärprozess steuern und den Druck des Weins beim Abfüllen verringern. Auf diese Weise schäumt der Wein nicht, wenn er in Flaschen abgefüllt wird. Bei Raumtemperatur würde schon die kleinste Verunreinigung bewirken, dass der Wein reagiert und zu schäumen beginnt“.
Die Auswahl des Wärmeträgers ist eine strategische Entscheidung
2016 hat die Firma Rivarose entschieden, ihre beiden Produktionswerke an einem einzigen Standort in Salon-de-Provence zusammenzulegen. Rivarose beauftragte SMEF AZUR, einen Spezialisten für thermische Anlagen, mit der Überprüfung der Rivarose-Kälteanlage, um die Kontinuität ihres Prozesses sicherzustellen.
In seinem Pflichtenheft formulierte das Unternehmen den Wunsch, weiterhin Monopropylenglykol (MPG) einsetzen zu können, einer der im Lebensmittelbereich am häufigsten verwenden Wärmeträger. SMEF AZUR wandte sich an Josiane Marin, Key Account Manager bei Climalife, die ihm eine technologische und umweltfreundliche Alternative anbot: Greenway® Neo.
Nach eingehenden Prüfung aller technischen Merkmale dieses neuartigen Wärmeträgers, der auf Basis von 1,3-Bio-Propandiol hergestellt wird, wandte sich Jean-Pierre Leplatre, der technische Leiter von SMEF AZUR, an seinen Kunden und empfahl ihm, sich für diese neue innovative und nachhaltige Lösung zu entscheiden. „Als Installateur haben wir auch die Aufgabe zu beraten. Für uns ist es wichtig, die technischen Entwicklungen zu verfolgen und die beste Lösung anzubieten. Uns, bei SMEF Azur, liegen Innovation und der Schutz der Umwelt quasi in den Genen“, erklärt der Installateur.
Die niedrige Viskosität von Greenway® Neo macht sich bezahlt
Mit Greenway® Neo kann die Umwelt geschützt und gleichzeitig der Energieverbrauch des Produktionsstandortes spürbar verringert werden.
Tatsächlich stellt Jean-Pierre Leplatre fest, dass, berücksichtigt man alle physikalischen Eigenschaften der beiden Fluide, die Viskosität von Greenway® Neo bei den Betriebsbedingungen des Gärprozesses der Rivarose-Weine halb so groß ist wie die des MPG-Wärmeträgers. Somit liegt bei einer auf -20 °C zu regelnden Temperatur die Viskosität des MPG bei 80 cSt gegenüber 40 cSt für Greenway® Neo.
Die Viskosität des Wärmeträgers hat aber einen enormen Einfluss auf den Energieverbrauch der Anlage! Für Nicolas Quiles „liegt hier für Rivarose eindeutig der Vorteil von Greenway® Neo“.
Ursprünglich besitzt das Unternehmen ein Kälteaggregat mit einer Leistung von 120 kW, das durch ein 200 kW-Aggregat ergänzt werden soll, um mit der Erhöhung der Produktion am Standort Salon-de-Provence Schritt zu halten. Die Entscheidung für Greenway® Neo machte es aus diesem Grund möglich, dass das vorhandene Kälteaggregat bleiben konnte und nur die Isolierung der Rohrleitungen verbessert werden musste.
Anlagenbeschreibung
• Tanks mit 24.000 l Fassungsvermögen
• 20 Wärmetauscher
• Kühlaggregat der Marke MTA mit 120 KW Leistung
• 8.000 l Greenway® Neo
Dank der Effizienz von Greenway® Neo reicht dieses Kühlaggregat allein aus.
Die Gärung bei der Herstellung von Greenway® Neo
Der Wärmeträger Greenway® Neo ist ein einzigartiges Produkt auf Basis des Susterra®- Propandiols der Firma DuPont Tate & Lyle Bio Products LLC. Das Susterra® Propandiol wird in einem Gärprozess im Einklang mit einer nachhaltigen Entwicklung aus erneuerbaren landwirtschaftlichen Ressourcen hergestellt.
Rivarose :
Rivarose ist der älteste und bedeutendste Hersteller von Schaumweinen der Provence. Diese unabhängige Firma wurde 1998 von einem Familienunternehmen aus dem Burgund aufgekauft: Veuve Ambal.
Mit Sitz in Salon-de-Provence im Departement Bouches-du-Rhône (13) im Süden von Frankreich beschäftigt dieses Unternehmen 35 Mitarbeiter und produziert jedes Jahr 5 Mio. Flaschen Schaumwein, hiervon werden 3,5 Mio. nach einer Gärung in Tanks in Flaschen umgefüllt. 15 % der Produktion wird in die USA exportiert.