„Auf der Grundlage dieser Feststellung haben wir die Entscheidung getroffen, die seit dreißig Jahren in Betrieb befindlichen Kälteaggregate auszutauschen und uns mit den möglichen Ersatzlösungen auseinanderzusetzen. Und mit dem Verbot der Anwendung des R-22 zum 1. Januar 2015 sahen wir uns gezwungen zu handeln.”, so Patrick Battendier, der Generaldirektor der Niederlassung.
Das im Jahr 1910 gegründete Unternehmen Giraudet beschäftigt heute 45 in zwei Schichten tätige Mitarbeiter, die pro Jahr 1300 Tonnen Quenelles, Saucen und Suppen herstellen. 80% der Produkte werden über Supermärkte, 12% in den eigenen Boutiquen in Paris, Lyon und Bourg-en-Bresse vertrieben und 8% geht an das Gaststättengewerbe. Der dabei erwirtschaftete Umsatz beläuft sich auf 8 Millionen Euro. Die Fläche des Standorts liegt bei 4500 m². Mehr als die Hälfte der Abteilungen erfordert eine Temperatur zwischen 2 und 4°C; hierbei handelt es sich in erster Linie um die Verpackungsräume, die Auftragsvorbereitungsabteilung und der Versand. Die andere Hälfte ist der Produktion, d.h. dem Teil der Herstellung gewidmet, in dem die Rohstoffe miteinander vermengt werden. In diesen Werksteilen ist keine Temperaturkontrolle erforderlich. Die Kälteproduktion erfolgt bislang über ein direktes Druckminderungssystem mit R-22, dessen Ertrag bei ungefähr 30% liegt. Im Jahr 2011 nimmt das Haus Giraudet mit 4 Lieferanten Kontakt auf, um diese Anlage zu ersetzen. Zwei Anlagentypen werden vorgeschlagen: R-404A mit direkter Druckminderung oder ein indirektes System mit Eiswasserproduktion.
Der Auftrag wird letztendlich an das in der Nähe angesiedelte Familienunternehmen Ets Joseph erteilt, das eine R-407F / Greenway ® RTU -30°C Lösung von Climalife anbietet. „Unser Kunde wollte die Kältemittel zentralisieren und abgrenzen. In diesem Zusammenhang bot sich die Glykolwasserlösung an, da hierdurch der Wert der Anlage gesteigert und ein optimierter Investitionsertrag gesichert werden konnte, so der technische Verantwortliche Nicolas Joseph. Wir wollten einen Lieferanten, der uns eine maßgeschneiderte Lösung bietet. Wir haben mit R’System verhandelt und die Anlage konzipiert.“
Das Projekt beginnt im Jahr 2013 mit der vorbereitenden Installation eines Edelstahlrohrnetzes in allen betroffenen Abteilungen. Im Anschluss daran wird das Modul im Februar auf der Plattform installiert. Jede modulare R’System Ausstattung mit entwicklungsfähiger Leistung beinhaltet eine mit einem Hoch- und Niederdrucksystem ausgestattete, schwebende NK Zentrale bestehend aus 4 zugänglichen hermetischen Bitzer-Kolben-Kompressoren (2 x 272 kw zu -8°C / + 42°C), einen Alpha Laval Rohrbündelwärmetauscher für die Herstellung von Eiswasser, einen elektrischen Druckminderer von Siemens, einen 3000 Liter Ballon und 2 Wilo-Pumpen (Primär- und Sekundärkreislauf). Beide Zentralen laufen im Automatikmodus und werden von automatischen Steueranlagen von Siemens gesteuert. Die Einstellungen erfolgen auch über ein Articaaufsicht von R-system. Am Elektrokasten ist ein elektrischer Verbrauchszähler installiert. Zur Gewährleistung eines umweltfreundlichen Betriebs wird außerdem ein Wärmerückgewinnungssystem auf der Grundlage von Plattenwärmetauschern mit einem Kalorienzähler eingeführt, mit dessen Hilfe sich Warmwasser bei einer Temperatur von 45°C/ 50°C zur Reinigung der Produktionsmittel zurückgewinnen lässt.
Im April erfolgt der Anschluss der Kühlanlage, danach werden die Pumpen gestartet und man füllt 200 kg R-407F für eine ordnungsgemäße Inbetriebnahme. Die Anlage läuft zu Beginn in einem geschlossenen Kreislauf ohne Verteilung. Danach werden die ersten R-22 Verdampfer nach und nach entfernt und durch Kühlkomponenten der Marke Luve Contardo ersetzt, die mit Greenway ® auf einer Ausgangsschlaufe von -8°C und einer Rückschlaufe von -5°C gespeist werden. Die Produktion des Werks musste nicht angehalten werden.
Die ersten Rückmeldungen auf der Grundlage der Temperaturmessungen sind sehr positiv. Die Kosten dieses Projekts belaufen sich auf 700.000 Euro, davon dürften 20.000 Euro in Form von Energieeinsparungszertifikaten zurückerhalten werden. „Es handelt sich um eine bedeutende Investition, doch dank der dabei zum Einsatz gebrachten neuen Technologien sichern wir unsere Zukunft. Ich würde dies jeder Zeit wieder tun.”, so Patrick Battendier.
Technische Kenndaten des indirekten Systems mit Eiswasserproduktion
Kühlungsbedarf: 320 KW
Kälteproduktion:
Kälteleistung (-8 / 42°C): 2 x 272 KW – Leistungsaufnahme: 227 KW Kältemittel: R-407F – Wärmeträger: Greenway ® RTU -30°C 4 hermetische, zugängliche BITZER-Kompressoren 6GE-34Y- 40P 2 Helikoidal-Kondensatoren
Regelung: AUTOMATE BP HP ECO 1 Geschwindigkeitsregler ABB – 1 pro Kreislau
Hydraulikmodul:
Zweifachpumpe für Primär- und Sekundärkreislauf: (WILO) 4 x DL80/150
2 Plattenaustauscher zur Wärmerückgewinnung (Alpha Laval)
Insgesamt zurückgewonnene Leistung 160 kW (40/45°C)
Mess- und Regelausstattung:
1 Gesamtenergiezähler (SOCOMEC) – 1 Kalorienzähler (Wärmerückgewinnung) – Steuerung & Überwachung der Arbeitsplätze: Artika Optima EG
Verdampfer:
9 würfelförmige und 10 Deckenverdampfer DF – LUVE CONTARDO Steuerung JOVENTA – OVENTROP: V3V+ Regelung