In diesem Bericht nehmen wir so ein Praxisbeispiel mal unter die Lupe, nämlich den Testumbau, der im Auftrag der Niederländischen Marine erfolgte und von der Firma Stork Bronswerk ausgeführt wurde. Dieser Umbau wurde an einer Fregatte vorgenommen, die in der Werft von Den Helder lag. Das Spezielle an diesem Umbau war, dass sich – vor allem durch den beschränkten Raum unten in dem Schiff – viele logistische Probleme ergaben.
Daneben waren die verschiedenen Umstände – wie zum Beispiel die schwankende Kühlfrage und die variierenden Meerwassertemperaturen – Gründe, die für Probleme bei den unterschiedlichen Messungen sorgten.
Die gemessene Abnahme der Kühlkapazität – nach Maßgabe des Referenzwertes korrigiert – mit dem Kühlmittel R-422D, in Bezug auf R-22, ist abhängig von der Stellung des Kapazitätenreglers. Bei hohen Reglerpositionen ergibt sich, dass die Abnahme nur einige Prozent beträgt, wo Abnahmen von 10 % erwartet werden.
Bei einer Teillast < 70 % ergibt es sich, dass die Abnahme 10 bis 20 % beträgt, was höher ist, als erwartet. Die gemessene Kühlkapazität mit R-22 – nach Maßgabe der Konditionen des Referenzplanes korrigiert – beträgt 459 kW. Messungen auf dem Prüfstand an dem Kaltwassererzeuger in Amersfoort zeigen Kühlleistungen von 550 kW, was gut mit den Plandaten übereinstimmt. Der gemessene Unterschied von ca. 90 kW (ca. 16 % Differenz) ist zu groß, um diesen nur den Meßfehlern oder anderen Unsicherheiten zuzuschreiben. Die Ursache kann an zu niedrigen Pressgas- und Öltemperaturen liegen, was zu einem schlechteren Abschei-dungsgrad des Ölabscheiders führen kann. Eine erhöhte Ölzirkulation führt dann meistens zu einer Kapazitätsver-minderung des Systems.
Um einen besseren Vergleich zu erhalten, wird empfohlen, die ergänzenden Messungen mit einem gut funktionierenden Meerwasser- und Ölregelventil durchzuführen.
Auch müssen hier Maßnahmen getroffen werden, um den abgelesenen Strom von dem Antriebsmotor messen zu können.