Ursprünglich war als Medium ein Salz auf Acetatbasis eingesetzt worden, das nur aus den USA eingeführt werden konnte. Jaguar Land Rover wollte prüfen, ob andere Kälteträger verwendet werden können, die ähnlich umweltverträglich, leicht von britischen Lieferanten zu beziehen sind und, was noch wichtiger ist, ähnliche Wärmeübertragungseigenschaften aufweisen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Testkammer mit den bestehenden Pumpenspezifikationen und anderen Anlagenteilen reibungslos arbeiten kann.
Die Kammer kann im Einsatz für Fahrzeuge mit Allradantrieb oder Zweiradantrieb konfiguriert werden und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 220 km/h erzeugen. Windgeschwindigkeit, relative Luftfeuchtigkeit, Temperatur und solare Wärmelast können so variiert werden, dass unterschiedliche Bedingungen, denen Jaguar Land Rover Fahrzeuge ausgesetzt sein können, simuliert werden können.
Während bekannt war, dass Monoethylenglykol funktionieren würde, nahm Johnson Controls mit dem Hersteller Climalife UK Kontakt auf, um in Erfahrung zu bringen, ob es ein geeignetes Medium gäbe und um die Eigenschaften der verfügbaren Medien zu diskutieren.
Es stellte sich schnell heraus, dass Monoethylenglykol (MEG) aus Umweltschutzgründen im System nicht zugelassen würde, während Monopropylenglykol (MPG) nicht die gewünschten Eigenschaften aufwies, um effizient in diesem System zu funktionieren.
Vier weitere Wärmeübertragungsflüssigkeiten wurden in Betracht gezogen und die Eigenschaften jedes der Medien wurden in Bezug auf thermodynamische Eigenschaften, spezifische Wärme, Viskosität, Fließeigenschaften und Wärmeleitfähigkeit mit der Einschränkung bewertet, dass das System mit der bestehenden Auslegung der Pumpe effizient arbeiten und die Testkammer zwischen +55°C und -8°C funktionieren musste.
Zusammen mit Neil Sims, dem leitenden Verkaufsingenieur von Johnson Controls, der mit Peter Dinnage, dem technischen Direktor bei Climalife UK in Bezug auf die technischen Daten der Medien in Kontakt stand, erzeugte Mike Jones, ebenfalls von Johnson Controls, die Ergebnisse der Computermodellierung für die potenziellen Kälteträger. Nach Gesprächen mit Climalife UK wurde geschlussfolgert, dass Thermera ® AC über die besten Eigenschaften für dieses System verfügt und im Fall einer Leckage keine Umweltgefährdung darstellt.
Thermera® ist ein umweltfreundliches Wärmeübertragungsmedium, das aus natürlichen Zutaten, wie Wasser und Betain, einem natürlichen Bestandteil aus der Zuckerherstellung, hergestellt wird. Es verfügt über hervorragende korrosionshemmende Eigenschaften, ist nicht toxisch und nicht umweltgefährdend. Da Thermera® hervorragende Wärme- und mikrobiologische Stabilität aufweist und nur wenige Inhibitoren benötigt, ist die Haltbarkeit dieses Mediums im Einsatz genauso gut, wenn nicht besser als die einiger herkömmlicher Kälteträger.
Im Jahr 2013 wurden neue Kühleinrichtungen, Leitungen und Pumpen installiert, das System wurde gespült und die Sekundärschleife wurde mit 12.000 Liter Thermera® AC gefüllt, das Climalife dem Standort direkt in 1000 Liter IBC geliefert hatte.
Während der nächsten drei Monate wurde das Thermera® AC überwacht, wobei die Leistungen den Erwartungen entsprachen.
Firma: Johnson Controls
Aktivität: Industrielle und gewerbliche Kälte
Ort: Meriden, Coventry
Gründungsdatum: 1885
Beschäftigte: 170 000 weltweit