Während der ersten Phase wurde aus der Anlage eine Probe des Kältemittels entnommen, um mittels chromatographischer Analyse festzustellen, ob das R-22 verschmutzt war, denn nicht jedes zurückgewonnene Kältemittel kann wieder aufbereitet werden, da dies von seiner Zusammensetzung abhängt. Eine Mischung mehrerer Kältemittel kann nicht aufbereitet werden, sondern muss entsorgt werden. Die Entsorgungskosten sind weitaus höher, wodurch bei größeren Mengen hohe Kosten entstehen.
Die chromatographische Analyse ergab, dass das in der Anlage enthaltene Kältemittel nur aus R-22 bestand. Der Auftrag wurde im Juli 2010 durchgeführt. Für die Ausführung des Auftrags hat sich Climalife an sein Tochterunternehmen in Belgien gewandt, das eine Rückgewinnungsmaschine mit hohem Durchsatz bereitgestellt hat, die von Climalife Belgien extra für Industrieanwendungen entwickelt wurde.
Die Kältemittelmenge in der alten Anlage war nur sehr ungenau zu bestimmen, sodass 10 Container à 900 Liter sowie eine Wiegeeinrichtung, eine Pneumatikpumpe, ein mobiler Kompressor und Industrieschläuche auf die Baustelle geliefert wurden. Die Rückgewinnung begann bei brütender Hitze (35 °C). Die belgischen und ungarischen Techniker – Freddy de Witte, Sándor Gy ri und László Juhász – gewannen das Kältemittel R-22 mithilfe der Pneumatikpumpe in flüssiger Phase zurück. Es wurden 5 Container befüllt. Anschließend wurde der Rest in gasförmiger Phase zurückgewonnen, indem mit der Rückgewinnungsmaschine der atmosphärische Druck unterschritten wurde. Trotz der leistungsstarken Rückgewinnungsmaschine mussten die Climalife-Techniker aufgrund der Hitze zeitgleich einen Sonnenschutz und eine Wasserzerstäubungsanlage auf den Containern installieren, damit in den Behältern der Druck nicht ansteigt, wodurch eine Rückgewinnung nicht mehr möglich gewesen wäre.
Es wurden noch zwei zusätzliche Container befüllt. In 2,5 Tagen wurden mehr als 5 t zurückgewonnen, die von einem zugelassenen Transportunternehmen für gefährliche Abfälle zum Climalife-Standort in Kakucs transportiert wurden. Die Rückverfolgbarkeit war durch den Abfallbegleitschein gewährleistet. Ein Exemplar wurde dem Frachtführer bei Climalife ausgehändigt, das nach der Aufbereitung des Kältemittels den Vorschriften entsprechend der Mineralölgesellschaft zurückgegeben wurde.
Das Ziel des Abbaus der Kälteanlage ohne R-22-Emissionen wurde vollständig erreicht. Das Kältemittel R-22 wurde fachgerecht aufbereitet und unter der Bezeichnung R-22T wieder auf den Markt gebracht. Eine erfolgreiche Kooperation von verschiedenen Akteuren, die durch die Umsetzung einer optimalen Lösung für die Aufarbeitung anstatt der Entsorgung des Kältemittels, wie ursprünglich geplant, ihre Verpflichtung dem Umweltschutz gegenüber bewiesen haben.