Das Maier-Leibnitz-Laboratorium (MLL) mit Sitz auf dem Hochschul- und Forschungscampus Garching bei München war eine international anerkannte Forschungseinrichtung. Mit seinen experimentellen und theoretischen Forschungsarbeiten lieferte das MLL viele wichtige Erkenntnisse auf dem Gebiet der Kern-, Teilchen- und Beschleunigerphysik nicht nur für die Grundlagenforschung und für andere Großforschungseinrichtungen wie das CERN in Genf, sondern auch für technische und medizinische Anwendungen. Nach der Einstellung des Betriebes des MLL wurde Anfang 2020 der Tandem-van de Graaff®-Beschleuniger abgeschaltet, der mit dem Treibhausgas SF6 mit dem höchsten GWP (22800) betrieben wurde.
Der Tandem-van de Graaff®-Beschleuniger war das Kernstück des MLL. Er war in einem Drucktank mit einer Länge von 25 m und einem Durchmesser von 5,5 m installiert. Als Isoliergas wurden ca. 14 Tonnen SF6 mit 7 bar verwendet.
„Durch die Abschaltung des Beschleunigers standen wir besonderen Herausforderungen gegenüber, da das klimaschädliche SF6 sich in 2 Tanks befand und diese geleert und das Gas der fachgerechten Wiederaufbereitung zugeführt werden musste“, so Dr. Ludwig Beck, Technischer Betriebsleiter des MLL. „Für die Entleerung der Tanks brauchten wir einen Spezialisten, der nicht nur die praktischen Tätigkeiten für die Umfüllung vor Ort und die Aufbereitung des Gases übernimmt, sondern auch die komplette Planung und Dokumentation.“
Mit diesen Anforderungen wandte sich Beck an Volker Kleiner, Verkaufsleiter von Climalife, zu dem schon länger Kontakt aufgrund der Problematik des SF6bestand. Dies war ein klarer Fall für das Climalife Engineering and Services Team.
Mit seinen beiden Niederlassungen in Saint Priest in Frankreich und Sint Niklaas in Belgien stehen 8 qualifizierte Techniker zur Verfügung, die Projekte in ganz Europa betreuen. Neben dem Knowhow verfügt die Fachabteilung über die notwendige im eigenen Haus entwickelte Ausrüstung für den Transfer von Gasen sowie über Analysegeräte zur Messung relevanter Parameter. Darüber hinaus bietet Climalife mit seiner, in Europa einzigartigen, patentierten Recycling- Anlage die Aufarbeitung des Treibhausgases SF6 an.
Nach einer Besichtigung vor Ort wurde ein maßgeschneidertes Konzept entwickelt
Die Entleerung und Umfüllung der beiden SF6 -Tanks mit einem Fassungsvermögen von 130 m3 und der Rohrleitungen soll in mehreren Durchgängen erfolgen. Insgesamt müssen etwa 14 Tonnen SF6 in die Gasphase umgefüllt werden. Für das Umfüllen werden die entsprechenden Druckbehälter und das notwendige Umfüllmaterial (Pushed Recovery Group) angeliefert.
Das gebrauchte SF6 wird in 600-Liter-Rückgewinnungsdruckbehälter zurückgewonnen. Die Entleerung wird in mehreren Durchgängen organisiert, wobei die Koordination durch Volker Kleiner und das Technikerteam erfolgt. Pro Durchgang werden 9 Druckbehälter befüllt, abtransportiert und das SF6 der Wiederaufbereitungsanlage in Frankreich zugeführt.
Nach Abschluss der Entleerung werden die Tanks mit Stickstoff gespült. Es wird die erforderliche Bescheinigung für die qualifizierte Entleerung des Tanks ausgestellt.
Durch die Zusammenarbeit mit Climalife erhält das MLL eine qualifizierte Lösung aus einer Hand unter Einhaltung sämtlicher Auflagen.
Die Entleerungsdienstleistung in Kürze
- Tanks und Rohrleitungen werden vollständig entleert.
- SF6 wird in Rückgewinnungsbehälter umgefüllt.
- Gebrauchtes SF6 wird zur Wiederaufbereitung nach Frankreich in die patentierte Recyclinganlage verbracht und wiederverwendet.
- Der Kunde erhält eine Bescheinigung über die Entleerung der Tanks.
Die Vorteile der Engineering and Services Abteilung
